Vocal : Sieben frühe Lieder (The Seven Early Songs)

Berg – Sieben frühe Lieder – Jessye Norman/Pierre Boulez

Recorded live at Suntory Hall, Tokyo, 19 May 1995
London Symphony Orchestra
Jessye Norman, soprano
Pierre Boulez, conductor

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The Seven Early Songs (Sieben frühe Lieder) (c. 1905 – 1908), are early compositions of Alban Berg, written while he was under the tutelage of Arnold Schoenberg. They are an interesting synthesis combining Berg’s heritage of pre-Schoenberg song writing with the rigour and undeniable influence of Schoenberg. The writing very much carries with it the heritage of Richard Strauss (although the influences of a number of other composers can be discerned – Gustav Mahler and Hugo Wolf for example, as well as Claude Debussy’s harmonic palette in evidence in « Nacht »), through the expansiveness of gesture and ‘opening of new vistas,’ and that of Richard Wagner. The songs were first written for a medium voice and piano;[1] they were revised for high voice and orchestra in 1928.[2]

Structure[edit]
The seven songs are:[3]

Nacht (Night) – text by Carl Hauptmann (de)
Schilflied (Song amid the reeds) – Nikolaus Lenau
Die Nachtigall (The nightingale) – Theodor Storm
Traumgekrönt (Crowned in dream) – Rainer Maria Rilke
Im Zimmer (Indoors) – Johannes Schlaf
Liebesode (Ode to Love) – Otto Erich Hartleben
Sommertage (Summer days) – Paul Hohenberg

Lyrics

1. Nacht
(Carl Hauptmann)

Dämmern Wolken über Nacht und Tal,
Nebel schweben, Wasser rauschen sacht.
Nun entschleiert sich’s mit einemmal:
O gib Acht! Gib Acht!
Weites Wunderland ist aufgetan.
Silbern ragen Berge, traumhaft groß,
Stille Pfade silberlicht talen
Aus verborg’nem Schoß;
Und die hehre Welt so traumhaft rein.
Stummer Buchenbaum am Wege steht
Schattenschwarz, ein Hauch vom fernen Hain
Einsam leise weht.
Und aus tiefen Grundes Düsterheit
Blinken Lichter auf in stummer Nacht.
Trinke Seele! Trinke Einsamkeit!
O gib Acht! Gib Acht!

2. Schilflied
(Nikolaus Lenau)

Auf geheimem Waldespfade
Schleich’ ich gern im Abendschein
An das öde Schilfgestade,
Mädchen, und gedenke dein!

Wenn sich dann der Busch verdüstert,
Rauscht das Rohr geheimnisvoll,
Und es klaget und es flüstert,
Daß ich weinen, weinen soll.

Und ich mein’, ich höre wehen
Leise deiner Stimme Klang,
Und im Weiher untergehen
Deinen lieblichen Gesang.

3. Die Nachtigall
(Theodor Storm)

Das macht, es hat die Nachtigall
Die ganze Nacht gesungen;
Da sind von ihrem süssen Schall,
Da sind in Hall und Widerhall
Die Rosen aufgesprungen.

Sie war doch sonst ein wildes Blut,
Nun geht sie tief in Sinnen,
Trägt in der Hand den Sommerhut
Und duldet still der Sonne Glut
Und weiß nicht, was beginnen.

Das macht, es hat die Nachtigall
Die ganze Nacht gesungen;
Da sind von ihrem süssen Schall,
Da sind in Hall und Widerhall
Die Rosen aufgesprungen.

4. Traumgekrönt
(Rainer Maria Rilke)

Das war der Tag der weißen Chrysanthemen,
Mir bangte fast vor seiner Pracht…
Und dann, dann kamst du mir die Seele nehmen
Tief in der Nacht.
Mir war so bang, und du kamst lieb und leise,
Ich hatte grad im Traum an dich gedacht.
Du kamst, und leis’ wie eine Märchenweise
Erklang die Nacht.

5. Im Zimmer
(Johanes Schlaf)

Herbstsonnenschein.
Der liebe Abend blickt so still herein.
Ein Feuerlein rot
Knistert im Ofenloch und loht.
So, mein Kopf auf deinen Knie’n,
So ist mir gut.
Wenn mein Auge so in deinem ruht,
Wie leise die Minuten zieh’n.

6. Liebesode
(Otto Erich Hartleben)

Im Arm der Liebe schliefen wir selig ein,
Am offnen Fenster lauschte der Sommerwind,
Und unsrer Atemzüge Frieden trug er
hinaus in die helle Mondnacht. —

Und aus dem Garten tastete zagend sich
ein Rosenduft an unserer Liebe Bett
Und gab uns wundervolle Träume,
Träume des Rausches, so reich an Sehnsucht.

7. Sommertage
(Paul Hohenberg)

Nun ziehen Tage über die Welt,
Gesandt aus blauer Ewigkeit,
Im Sommerwind verweht die Zeit.
Nun windet nächtens der Herr
Sternenkränze mit seliger Hand
Über Wander- und Wunderland.
O Herz, was kann in diesen Tagen
Dein hellstes Wanderlied denn sagen
Von deiner tiefen, tiefen Lust:
Im Wiesensang verstummt die Brust,
Nun schweigt das Wort, wo Bild um Bild
Zu dir zieht und dich ganz erfüllt.

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Scores and lyrics: https://docs.google.com/Doc?docid=0AQ…

Translations: http://www.recmusic.org/lieder/assemb…